Hallo, ich bin Merlin. In meinem noch sehr jungen Leben habe ich schon viel erlebt. Davon will ich euch erzählen.

Als ich noch ein ganz kleiner Welpe war, musste ich zum ersten Mal umziehen. Ganz allein und ohne Mama! Wo ich dann war, hat es mir gar nicht gefallen. Aber zum Glück wurde ich dann von Frau Schneider da weg geholt. Sie erzählte etwas von einer Tierauffangstation und Quarantäne.

Keine Ahnung was sie damit meinte, aber Frau Schneider brachte mich in eine große Hundebox, mit einem Körbchen, einer Snackbar und Spielzeug. Alle waren dort sehr nett und ich konnte andere Hunde, Katzen und Kaninchen wittern. Daher erfüllte meine erste eigene Wohnung fast alle meine Wünsche, der Roomservice funktionierte tadellos, es war halt einfach nur ein bisschen einsam.

Aber nach ein paar Tagen kamen zwei fremde Menschen in meine Wohnung. Super, endlich neue Spielkameraden! Sie besuchten mich öfter und irgendwann tauschten die Frau und die beiden anderen Menschen Papiere, mir wurde ein Geschirr angezogen und dann ging ich einfach mit den beiden mit. Zum Glück bin ich so neugierig und hab sowieso vor nichts Angst.

Sie brachten mich in ein Haus mit einem Garten und sagten, das sei jetzt mein neues zu Hause. Yhea, dachte ich mir, hier hab ich ja richtig Platz. Die beiden Menschen, die ich jetzt Frauchen und Herrchen nenne, wohnen auch hier. Jackpot! Immer spielen und kuscheln wann ich will. Ein Rundum-Sorglos-Paket mit Ausflügen, Hundeschule und Toberunden.

Nach ein paar Monaten fuhr ich mit Frauchen und Herrchen nochmal zu dieser Auffangstation. Da sah ich SIE: eine große, schwarze Hündin. Meine Nase sagte mir, dass sie bestimmt echt nett ist. Aber sie wurde schnell in ein Gehege gebracht, damit wir rein gehen konnten. Meine Menschen fragten nochmal nach der Hündin, aber da hab ich mir nichts weiter bei gedacht.

Am darauf folgenden Wochenende wollte Frauchen mit mir einen Apportierkurs machen (das mache ich nämlich wirklich gerne). Zu meiner Freude war auch Tante Astrid da. Die kannte ich schon aus der Tierauffangstation. Wieder sprach Frauchen mit ihr über die schwarze Hündin. Was das nur immer sollte? Aber eh ich mich versah, fuhren wir ein paar Tage später wieder in die Auffangstation und gingen mit dieser Hündin spazieren. Sie war ganz schön aufgeregt, aber wer ist das nicht, wenn man mich zum ersten Mal kennenlernt. Nach der Gassirunde durften wir dann etwas toben. Sie war ein bisschen tollpatschig aber ich mochte sie einfach von Anfang an und wir konnten super zusammen spielen. Meine Menschen sagten etwas von „große Schwester“. Ich überlegte, dass so eine große Schwester als Leibwache eigentlich nicht verkehrt wäre. Aber Frauchen sagte, wir müssen einfach mal eine Nacht drüber schlafen.

Nachdem Frauchen, Herrchen und ich eine Nacht über den Einzug von Kuna (so heißt sie nämlich) geschlafen hatten, entschieden wir uns, dass Sie am nächsten Tag einziehen konnte. Wie ich erfahren hatte, sind wir beide im gleichen Alter (jetzt 8 Monate) und sie kam erst vor kurzem in die Auffangstation. Zu dritt holten wir Kuna ab. Zuhause zeigte sich, dass wir ganz toll zusammen passen. Ja, ok, ich muss ihr halt noch viel erklären, da sie schnell nervös wird, aber mit ihrer Kraft und meinem Hirn können wir noch viel erreichen. Meine Menschen nennen uns immer Master & Blaster. Und ja, ich gebe zu, Kuna bringt mir auch ein bisschen was bei. Plötzlich schmeckt mir jedes Futter und ich hab auch verstanden, dass es eigentlich viel lohnender ist, wenn ich nicht immer so stur bin.

Und wer weiß was wir noch alles Tolles zusammen erleben.

So, nun kuschel ich mich mal wieder zu meiner Schwester ins Körbchen.

Viele Grüße

Euer Merlin